Damenhandball 2. Bundesliga:
TuS Lintfort vs TSV Haunstetten 23:27 (9:15)
Am Ende war es dann doch nicht so schlimm, wie man in der Anfangsphase erwarten konnte. Nach dem Lintforter Anwurf ließ ein erster mehr oder weniger weggeworfener Ball bereits böse Ahnungen aufkommen. Aber auch der Gegenzug der Gäste brachte erstmal nichts ein.
Doch dann hatte sich TSV Haunstetten sortiert und das Spiel konnte beginnen. Annika Schmid machte das Eröffnungstor für die Augsburgerinnen. Zwei Treffer von Loes Vandewal sorgten für das zwischenzeitliche 2:1 und, wie sich später herausstellte, die einzigen Führungssekunden der Gastgeberinnen.
Von Beginn an machte das Schiedsrichterpaar Dauben/Rohmer seine Herrschaft deutlich. Selten bekommt man beim Handball 6 gelbe Karten in einer Halbzeit zu sehen. Hier wurde fleißig verwarnt, denn die Trikots wurden straff gerupft.
Haunstetten hatte später dennoch Sabrina Duschner und Franziska Hochmair für jeweils zwei Minuten auf der Bank. Doch das bremste die schwarze Lawine wenig. Bis zur Pause schienen die Gäste mit 9:15 schon uneinholbar davon.
Alle Positionen beim TSV waren mit offensichtich "auserlesenen" Kräften besetzt und bauten den Vorsprung aus. TuS dagegen warf aus wenig bedrängten Szenen mehr als einen Meter über das Tor. Auch die wieder auf dem Parkett erschienene Leonie Lambertz kam nur selten zur Geltung. Sie wäre eine Kraft gewesen, die aus dem sonstigen Spielertrio des TuS zumindest ein Quartett machen sollte. Aber das wirkt sich vielleicht erst im nächsten Heimspiel gegen Großröhrsdorf aus. So halfen die Bemühungen von Klein, van den Broek und Vandewal eben nur, um bis zum Schluß ein bißchen am Abstand zu knabbern. Im Rückwärtigen Dienst konnten die drei stetig wechselnden Torfrauen bedauerlich wenig zur Stabilität ihres Teams beitragen. Zweieinhalb Paraden von Marie Groetelaers sind keinesfalls mehr als die erwartete Mindestleistung. Gelegentlich entsteht der Eindruck, daß eine sechste Feldspielerin sinnvoller wäre als ballholende Torhüter.
Am Ende zog sich Lintfort noch akzeptabel mit vier Toren Rückstand aus der Misere. Haunstetten kann auf allen Positionen überzeugen. In diesem Spiel konnten die Außen geschickt zum Abschluß gebracht werden, da der Spielaufbau vor dem Kreis mit kurzen, schnellen Abspielen vorgetragen wurde. Gelegentlich verlor die Lintforter Abwehr so den Ball aus den Augen und wurde dann von unerwarteter hand mit einem Torwurf überrascht. Haunstetten zeigte sich hier wirklich als Team, das in das obere Tabellendrittel gehört. Lintfort muß weiteraberbeiten und in den kommenden Partien an den Kampfgeist der ersten Saisonhälfte anknüpfen.