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Der 24. September war der Wahlsonntag, an dem Kanzlerin Merkel erneut ihren Jobvertrag verlängern konnte. So wie überall im Land stand auch am Niederrhein die Abstimmung über die Zusammensetzung des Parlaments zur Debatte.

Bundeswahl in Kamp-Lintfort

Der Wahltag wurde in Kamp-Lintfort auch zur Stimmabgabe über das Schicksal des RAG-Turmes genutzt. Gelbe Abstimmzettel wurden den Einwohnern in den letzten Wochen zugesandt, um ihn beantwortet im Wahllokal abzugeben. Gefordert wird ein Kreuz zur Frage "Soll man die Hinterlassenschaft des Bergbaus abreißen und sich, nach den dadurch entstehenden Kosten, von allen weiteren Ausgaben befreien, oder soll man die staatliche Förderung der Restaurierung nutzen und anschließend die Pflegekosten von geschätzten 32.000 € jährlich hinnehmen?"

WRAG-Turm abreißen oder nichtahrscheinlich sehen die Meisten Bürger den Erhalt des Turmes sinnvoll, denn sonst hätte die Stadt Kamp-Lintfort gar kein sichtbares Aushängeschild mehr. Das Kloster Kamp wäre dann der einzige, aber nicht so weit hin sichtbare, kulturelle Magnet. Bei der Auszählung war demnach die Tendenz dieser Bürgermeinung schnell sichtbar. Der Papierstapel mit dem Kreuz für den Erhalt wuchs beim Auszählen deutlich schneller.

Etwas umständlicher war die Auswertung erneut  für die, auch bei diesem Ereignis wieder ungeübten, Wahlhelfer. Doch nach ungefähr 20 Minuten ließen auch hier die abgelegten Stimmzettel eine Deutung zu:
Traditionell im Ort an der Spitze liegt die SPD. Mit wahrnehmbaren Abstand vor der CDU, verfolgt von der AFD und den Linken. Nach einigen Zählminuten kletterte der FDP-Berg von zwei Zetteln auf einen angemessenen Haufen. So daß zwischen AFD, Linken und FDP noch etwas Spannung für das Endergebnis blieb. Die Grünen spielen in Kamp-Lintfort nur eine untergeordnete Rolle, genau wie alle sonstigen.

Das alles spiegelt nicht ganz den bundesweiten Trend wieder. Der Niederrhein wird sich also den Mitstimmern im Rest der Bundesrepublik unterordnen müssen. Eigenständig bleiben die Lokalisten nur in der Entscheidung um den RAG-Turm.