Angang Februar hätte wohl keiner geglaubt, daß die Anreise zur Landesgartenschau per Bahn möglich sein wird. Nachdem nun sehr spät alle Genehmigungen vorgelegt wurden, haben an allen Abschnitte der lange Zeit ungenutzt herumliegenden Gleise die emsigen Arbeiten begonnen.
Jetzt wird der Plan, während der Landesgartenschau einen Pendelverkehr zwischen Moers und Kamp-Lintfort anzubieten, umgesetzt. Am künftigen "Haltepunkt Süd" wurde bereits meterhohes Unkraut entfernt und das Gleisbett mit Schotter aufgefüllt.
Vom Land wurden 12 Millionen Euro für die Erneuerung des Stellwerkes Rheinkamp bereitgestellt. Für die Oberbausanierung der seit Jahren ungenutzten, ehemaligen Bahnanbindung zum Zechengelände setzt die Niederrheinbahn 1.500.000 Euro ein, damit das parallel zur Haarbeckstraße verlaufende Gleis bis April wieder befahrbar wird.
Im eingleisigen Pendelbetrieb sollen die Besucher schon zur Eröffnung der Gartenschau den Kamp-Lintforter Süden erreichen können. Das hilft auch, den erwarteten Parkplatzdruck in der Stadt zu entschärfen.
Zunächst ist während der Landesgartenschau der Probebetrieb von April bis Oktober vorgesehen. Damit wird der vorläufige Fahrplan auf Nutzbarkeit getestet. Wenn Fahrpreis und Pendeltakt von Einwohnern und Studenten akzeptiert werden, könnte der Duisburger Bahnhof ab 2026 innerhalb von 45 Minuten erreichbar sein.
Im Vorfeld müssen dafür zehn Kilometer Bahnstrecke bis Moers erneuert werden. Auch hier wurde bereits mit dem Auswechseln von Bahnschwellen und Schotterfüllung begonnen.
Autofahrer werden sich an den reaktivierten Bahnübergang am Verbindungspunkt Haarbeckstraße/Ebertstraße einstellen müssen. Blinklicht und Andreaskreuz gewinnen dann ihre ehemalige Bedeutung zurück.