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Zum 10. Jahrestag des Bestehens in Kamp-Lintfort veranstaltete die Hochschule Rhein-Waal einen Tag der offenen Tür. Nicht einmal halb so groß wie des Schwestergelände in Kleve ist der Studier-Campus im Zentrum von Kamp-Lintfort.
FabLab Kamp-Lintfort
Für die Studenten (im Pflichtsprech "Studierende" genannt) war am Vorabend bereits das Campusfest mit Musik und Ansprachen der feierliche Höhepunkt des Jahrestages.

Das Wochenende gab Anwohnnern und weiter gereisten Gästen die gelegenheit, einmal das Innere der Betonmauern in Augenschein zu nehmen. Überraschend war für einige bereits die Sicherheitskontrolle beim Betreten des Geländes: Taschenkontrolle wie vor dem Fußballstadion. Allerdings waren hier nur wenige Hundert Personen unterwegs. Viel inhaltsreicher dagegen waren die Führungen innerhalb der Hochschulgebäude. Eiffelturm aus 3D-DruckerBesucher konnten sich von der modernen Ausstattung der Seminarräume, Labore und, aus gebührender Entfernung, der Organisation des Dekanats beeindrucken lassen.
Besonders ausführlich wurde die Ausstattung im "Fabrikations-Labors" erläutert. In dieser geräumigen Werkhalle lernen Studenten sowohl herkömmliche Maschinen und Geräte, als auch modernste Fertigungsverfahren kennen. Heutzutage kommt kaum eine Maschine mehr ohne Software aus. "Computer Numeric Controlled" (CNC) gibt es seit einigen Jahrzehnten - inzwischen aber ohne Lochbandstreifen. Ebenso sind die derzeit für "fast jedermann" verfügbaren 3D-Drucker nicht ganz neu. Nur surfen seit dem Auslaufen der Patentlizenzen einige Firmen mehr auf der Drucker-Welle und haben so das Thema aktuell in die Öffentlichkeit gebracht. Sachlich wird der Mythos "3D-Wunderwerk" von den Dozenten entschärft: Ein Kilogramm Plastikwerkstoff kostet 80€ und die Genauigkeit von zwei Zehntelmillimetern begrenzt durchaus, die dennoch vielseitigen, Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie.
Schulhof Rhein-Waal
Kennenlernen konnte man auch die Unterbringung und die Lebensqualität der Studenten. Die Lage der Schule samt Wohnheim ist unauffällig in die Stadtmitte integriert. Die Studentenbude kostet ca. 320,-€ im Monat - möbliert, in Spazierentfernung zum Hörsaal und nahe den Einkaufsmöglichkeiten der Stadt. Die knapp 500 Wohneinheiten sind zu 90% ausgelastet.
Einigen jüngeren Teilnehmern der Besuchergruppen war das Interesse an der "Location" durchaus anzusehen. Möglicherweise entscheiden sie sich demnächst tatsächlich für ein Studium am Niederrhein.