[Hartefeld] Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen bildeten die Kulisse für den kürzich aber würzig gestalteten Zug im Gelderner Außenbezirk. Letzter Höhepunkt im Vorfeld der fleischlosen Zeit bis Ostern war der Rosenmontag mit ausgelassener Stimmung entlang der Dorfstraße. Am Markt fanden die Jecken den zentralen Stützpunkt zum Auftanken: Standesgemäß die Pommes Frites zum Bier oder Bratwurst im Brötchen für 4 Euro. 

Die St. Antonius Bruderschaft zog vorneweg als Zugleitung, verfolgte hierbei aber bereits den nicht gewerteten Wagen der wegbereitenden Polizei. Acht Motivwagen, zehn Fußgruppen und drei Spielmannszüge zogen kamellewerfend an den Zuschauern entlang der Dorfstraße vorbei. Die üblichen Süßigkeiten wurden gefangen. Chipstüten oder Blumentöpfchen überreichte man aber oft direkt per Hand. Damit soll die Verlustrate gesenkt werden und die Präsente heile bis nach Hause kommen.

Hinter der Prinzessin in der schimmelgezogenen weißen Kutsche marschierten die Herren von Grün-Weiß Vernum und die Panzerknacker der Marianischen Bruderschaft Vernum. Verfolgt von  KLJB Kerken und der Pfadfinderschaft Sankt Georg, die mit Anstrich der Regierungsideologie den Karneval zeitgeistig einfärbte.

Eine weitere politische Stichelei trauten sich die Fusionisten, die möglicherweise "das Gefühl haben", an hohen Energiekosten zu leiden und bereits den Ausreiseantrag vorbereiten. Ob man sich im Wilden Westen wohler fühlen wird, bleibt skeptisch abzuwarten.

Nach der Kehrtwende des Zuges folgte der Rückweg zum Ausgangsort. Als feierlichen Ausklang des sonnigen Tages trafen sich Zugfahrer und Winker in der Taverne "Zur Dorfschmiede" zum kleinen Abschlußbier.