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Damenhandball 2. Bundesliga:

TuS Lintfort vs HC Rödertal 22:30 (14:12)

Wieder war die erste Spielminute ein Omen für den restlichen Verlauf der Partie. Vom Anwurf weg startete Kamp-Lintfort und traf mit dem ersten Versuch das Holz. Der Abpraller blieb zwar in den eigenen Reihen, führte aber nur zu einem enttäuschenden Nachschuß am Tor vorbei. Der Gegenangriff der Gäste brachte auch keinen Erfolg.
Lintfort- Rödertal: Klein-Markeviciute-da Silva
Die Frauen aus der Rödertalregion fanden dann aber schneller den Takt und waren durch zwei Treffer von Vivien Jäger nach drei Minuten in Führung.

Lintfort brauchte einen Siebenmeter für den ersten Treffer, den Loes Vandewal verwandelte. Nach 14 Minuten stand es erst 5:5. Hier, wie in den vergangenen Spielen, zeigte sich die Wurfschwäche der Blauen.

Andererseits hatten die Schwarzgelben Rödertalbienen anscheinend einen schlechten Tag erwischt. Dem Zweiten der Handball-Tabelle gelang auch nicht viel. Man war zu beschäftigt, die drei inzwischen ligaweit bekannten, Spielmachereinnen per Preßdeckung zu bewachen. Entsprechender Einsatz war hierzu nötig und die Schiedsrichter pfiffen nach einer Viertelstunde auch zur ersten 2-Minuten-Strafe für Lisa-Marie Preis. TuS war in dieser Phase mehr im Aufwind und konnte bei gleichseitiger Fehlerquote immer wieder den knappen Vorsprung erneuern. Hier besaß Großröhrsdorf sogar die Frechheit, während einer Zeitstrafe für Lisa-Marie Preis die Torfrau vom Feld zu nehmen und dafür eine Feldspielerin in den Angriff zu schicken. Den verworfenen Ball brachte Lintfort umgehend im leerstehenden Tor unter. Damit wurde diese Idee auch vom HC nicht erneut versucht.

Lintfort-Rödertal: Rösike-da SilvaAngriffe wurden lange ausgespielt, aber die Ballwanderung brachte oft nichts als vertrödelte Zeit. Es war erkennbar, daß man im Training den Einsatz der äußeren Läufer geprobt hatte. Aber funktioniert haben diese Varianten kaum. Viel mehr ließ sich an den Torhüterinnen aus Großröhrsdorf ablesen, was man von Spielerinnen auf diesen Positionen durchaus erwarten kann. Hier solte man in Linfort Videotraining betreiben. Die Fans in der diesmal nur knapp halbgefüllten Halle rieben sich zur Halbzeit die Augen. Mit einem 14:12 waren die Mädchen um Trainerin Bettina Grenz-Klein nun gar nicht mehr so der Außenseiter des Tages.

Nach Wiederanpfiff zeigte Ann Rammer im Großröhrsdorfer Tor, wie man Tempogegenstöße entschärft und auch ihre Abwehrkolleginnen zeigten sich nun dem Tabellenstand entsprechend konzentriert. Nach 36 Minuten schaffte Großröhrsdorf den Ausgleich zum 17:17 und das Spiel schien zu kippen. Die Referees mußten etwas energischer durchgreifen und den zwei Zeitstrafen für Anna Frankova vom HC folgte nach 49 Minuten die rote Karte für Tatjana van den Broek. Die Gästeabwehr hatte es nicht geschafft, sie aus dem Spiel zu nehmen - aber dann stellten die Schiedsrichter sie kalt. In diesem Moment stand es auch schon 20:26 und TuS Lintfort konnte sich nur noch bemühen, das totale Kentern zu verhindern. Die Panik zeigte sich bei verworfenen Siebenmetern durch Van den Broek und Klein. Andererseits waren auch die Lintforter Torfrauen, in den vorangegengenen Spielen kaum ein Rückhalt. So mußte TuS Lintfort eine 22:30-Niederlage hinnehmen, die nach dem sensationellen Pausenstand schon mit der halben Tordifferenz bitter genug gewesen wäre.